Titel, Qualis und Bestleistungen

23.01.2023: (OK) - Am vergangenen Wochenende startete die diesjährige Hallensaison für Werders Leichtathleten „so richtig“, denn mit den Landesmeisterschaften in Hannover sowie den Deutschen Mehrkampf Meisterschaften in Leverkusen standen die ersten größeren Titelkämpfe auf dem Wettkampfplan.

In der niedersächsischen Landeshauptstadt ging eine Vielzahl an Aktiven in grün-weißen Trikots an den Start. Und der Erfolg gab ihnen Recht, denn gleich sechs Mal wurden Gesamterfolge für Bremen/Niedersachsen erzielt. Zum erfolgreichsten Titelsammler wurde dabei Benjamin Heideman. Der talentierte U18 Athlet, der von Lars Keffel und Andrei Fabrizius betreut wird, demonstrierte am ersten Tag im Stabhochsprung was in ihm steckt. Nach einem souveränen Einstieg bei 3,60 m steigerte sich Benjamin auf eine neue persönliche Bestleistung von 4,00 Metern (vorher 3,80 m) und gewann damit souverän den Titel seiner Altersklasse. „Ich freue mich für ihn, dass es heute mit dem ersten 4-Meter-Sprung geklappt hat“, fasste es Stabhochsprungcoach Lars Keffel zusammen. „Man hat aber bei einigen Sprüngen schon gesehen, dass es in diesem Jahr noch höher gehen kann. Dementsprechend bleiben wir da am Ball.“

Keffel selbst war ebenfalls im Stabhochsprungwettbewerb am Start, allerdings bei den Männern. Auch er sicherte sich mit einer erfreulichen Höhe von 5,00 Metern den Titel und blickt damit optimistisch auf die bald anstehenden Norddeutschen Meisterschaften in Neubrandenburg.

Zurück zu Benjamin Heideman: am zweiten Tag bestätigte der U18 Athlet bereits im Vorlauf über 60m Hürden seine persönliche Bestzeit von 8,45 sec und zog als Zweiter ins Finale ein. Dort steigerte er sich auf hervorragende 8,38 sec und gewann den zweiten Landesmeistertitel des Wochenendes. Im Hochsprung gelang ihm im Anschluss zudem der Vizetitel mit der Einstellung seiner Bestleistung von 1,84 m.

Es sollten nicht die letzten Erfolge in einer technischen Disziplin bleiben. Im Dreisprung der Männer trumpften mit Keno Krieger und Jannes Wilkens nämlich gleich zwei Werderaner auf, die sich vereinsintern um den Titel duellierten. Keno hatte dabei am Ende mit einer Weite ganz nah an den 14 Metern (13,98 m) die Nase vorn und sicherte sich den LM-Titel mit 50 Zentimetern Vorsprung auf Jannes, der mit 13,48 m Zweiter wurde. Ebenso auf Rang Zwei sprang Finja Damaschke bei den Frauen. Mit einer sehr erfreulichen Leistung von 12,39 m erfüllte sie zudem die B-Norm für die Deutschen Hallenmeisterschaften.

Ähnliches gelang Sandra Dinkeldein auf der 200m Rundbahn. Mit ihrer Zeit von 24,44 sec war die Werderanerin auf dieser Strecke nicht zu schlagen und erfüllte ebenso die B-Norm für die nationalen Titelkämpfe. Über 60 Meter bestätigte Sandra zudem ihre gute Form und wurde in 7,47 sec Zweite. Tatjana Gerbrandt, die als Jugendliche bei den Frauen mit am Start war, wurde im Finale Siebte und sprintete in 7,90 sec zu einer neuen persönlichen Bestzeit sowie zur Jugend DM-Norm.

Für großartige Ergebnisse sorgte auf den längeren Laufstrecken abermals Werders Lauf-Ass Carolin Kirtzel. Am ersten Tag stand sie über 1.500 Meter am Start und absolvierte diese an Schnellste in 4:26,33 min. Das sollte jedoch noch nicht alles sein, denn am zweiten Tag stand Caro über die doppelte Distanz von 3.000 Metern erneut an der Startlinie. In einem schnellen Rennen wurde die Werderanerin Gesamt-Zweite und erfüllte dabei in 9:18,89 min die A-Norm für die Deutschen Hallenmeisterschaften. Dies war im Vorfeld der Landesmeisterschaften auch das erklärte Ziel der ambitionierten Läuferin.

Für weitere Podestplatzierungen sorgten im Bundesleistungszentrum Hannover Julius Baumbach über 800m der U18 (3. Platz in 2:02,60 min PB), Dwayne Assan im Weitsprung der U18 (3. Platz mit 6,03m), Felix Wedekämper und Lasse Pixberg über 60m Hürden der Männer (Felix: 2. Platz in 8,57 sec, Lasse: 3. Platz in 8,58 sec PB), Sandy Sakyi über 60m Hürden der U18 (2. Platz in 8,80 sec PB), Joanna Otoko über 60m Hürden der Frauen (3. Platz in 8,87 sec PB) sowie Mareike Max im Hochsprung der Frauen (2. Platz mit 1,68m). Etwas Pech hatte die 4x200 Meter Staffel der Männer, die trotz guter Leistung aufgrund des zu frühen Betretens einer Bahnmarkierung nachträglich disqualifiziert wurde. Der Stimmung tat das allerdings keinen Abbruch, denn das Quartett hatte ja während des Laufes gesehen was in ihnen steckt.

An einem ganz anderen Ort, nämlich in Leverkusen, traten Hannah Fricke und Wiebke Oelgardt zu ihren Mehrkämpfen bei den Deutschen Hallenmeisterschaften an. Die beiden Sportlerinnen hatten aufgrund ihrer Verletzungen im vergangenen Jahr ein Sonderstartrecht zugesprochen bekommen und nutzten die Chance zu vielen tollen Resultaten. Am ersten Wettkampftag war Hannah mit ihrem Fünfkampf in der äußerst starken U18 Konkurrenz dran und meisterte ihre Starts, knapp 16 Monate nach dem letzten Mehrkampf, mit Bravour. In allen Disziplinen, 60m Hürden, Hochsprung, Kugelstoßen, Weitsprung sowie dem 800m Lauf, gelangen der Werderanerin Leistungen, die jeweils immer sehr nah dran oder sogar besser als die persönlichen Bestleistungen waren, so dass am Ende 3.697 Punkte zusammenkamen, die für einen hervorragenden vierten Platz reichten. Dementsprechend glücklich war sie in Anschluss: „Ich habe mich heute sehr wohl gefühlt und die Disziplinen haben alle gut geklappt. Platz 4 ist deshalb eine tolle Belohnung und ich fahre äußerst zufrieden wieder nach Hause“, so Hannah Fricke.

Ihre Mannschaftskollegin Wiebke Oelgardt war in der Frauenkonkurrenz einen Tag später an der Reihe. Auch für Wiebke war der letzte Mehrkampfstart schon einige Zeit her, so dass sie sich im Vorfeld eigentlich keine großen Ziele steckte, außer gut durch den Fünfkampf zu kommen. Und dies gelang ihr super, denn auch Wiebke offenbarte in keiner Disziplin eine große Schwäche und zeigte viele tolle Leistungen. Mit einer Gesamtpunktzahl von 3.644 Punkten belegte sie in der Endabrechnung Platz 10 und trat damit ebenso glücklich und zufrieden die Heimreise nach Bremen an.