Zwei Mal Top-5 in der Löninger Hitzeschlacht

28.06.2022: (OK) - Bei der 20. Auflage des Remmers Hasetal Marathons in Löningen traten mit Sascha Böttcher im Halbmarathon und einem Marathonstaffelquartett im Mixedbereich insgesamt fünf grün-weiße Läufer:innen an. Parallel dazu ging Sebastian Kohlwes in Sarstedt über 3.000 Meter auf der Bahn und Uwe Waldhaus im Kreis Soest über 30 km an die Startlinie.

Zunächst aber ein Blick nach Niedersachsen. In Löningen fand nach zwei coronabedingten Absagen in den vergangenen Jahren in diesem Jahr erstmals wieder der Remmers Hasetal Marathon unter absolut regulären Bedingungen statt. Wobei der Begriff „regulär“ angesichts der Temperaturen von knapp an die 30 Grad im Schatten nicht wirklich zu einer Laufveranstaltung passte. Den insgesamt knapp 3.000 Athlet:innen auf den verschiedenen Strecken war es egal, sie genossen es endlich wieder live dabei zu sein. Der Veranstalter hatte zudem alles Erdenkliche möglich gemacht um an jeder Ecke der Strecke für Abkühlung zu sorgen.

Vom SV Werder ging Sascha Böttcher als einziger Einzelstarter auf der Halbmarathonstrecke an den Start, und dies zum allerersten Mal. „Ich habe relativ spontan entschieden, dass ich hier antrete. Bisher bin ich schon Marathon gelaufen und die kürzeren 10 km Rennen, einen Halbmarathon hatte ich aber noch nicht dabei, dementsprechend passte das gerade gut rein“, so Sascha vor dem Rennen. Auf der Strecke ging es zunächst gut los, obwohl die ersten 10 km sehr viele sonnige Abschnitte enthielten. Nach 13,5 km lag Sascha ungefähr in seinem persönlichen Zeitplan, den er allerdings im letzten Drittel immer mehr nach hinten korrigierte: „Es war einfach zu heiß, da war ich froh als ich im Ziel ankam. Alles in allem muss ich aber dennoch sagen, es ist eine klasse Strecke und super schön organisierte Laufveranstaltung, zu der ich gerne wiederkommen werde“, so der Werderaner. In der Gesamtwertung belegte Sascha Böttcher in 1:35:15 Std den 19. Platz sowie Rang 5 in der Altersklassenwertung der M40.

Das Mixed Staffelteam, welches in der Besetzung Christopher Mikeska, Kristin Fricke, Antje Fichtner und Olaf Kelterborn antrat, hatte abwechselnd die Strecken von ca. 13,5 km sowie ca. 7,5 km zu absolvieren, so dass insgesamt zwei Runden und die gesamte Marathondistanz herauskamen. Chris als Startläufer hatte, genau wie Sascha, noch stark mit der Hitze zu kämpfen, was ihn allerdings dennoch nicht davon abhielt ein schnelles Rennen zu absolvieren. „Ich habe aber glaube ich jede Erfrischungsstelle mitgenommen, anders war es heute nicht machbar“, so Chris nachdem er den Staffelstab an Kristin Fricke weitergegeben hatte. Sie lief den zweiten Abschnitt quer durch die Felder und am Wasser entlang in Richtung Löninger Innenstadt. Dort erfolgte der Wechsel zur dritten Läuferin, Antje Fichtner. Die „Vielläuferin“, die allerdings in Bremen normalerweise in den frühen Morgenstunden ihr Training absolviert, fand schnell ein Tempo, was an diesem Tag für sie selbst angemessen war und zog das bis zum letzten Wechselpunkt souverän durch.

Dort stand Olaf Kelterborn schon, gemeinsam mit den bereits gelaufenen Mannschaftskolleginnen und –kollegen, bereit. Auch Sascha Böttcher hatte sich auf den Weg zu diesem Wechselpunkt gemacht um noch etwas anzufeuern. Was dann allerdings kam war für alle grün-weißen Staffelläufer überraschend. Kurz bevor Antje den Stab an Olaf übergab entschloss sich Sascha kurzfristig den 7,5 km Abschnitt noch mal zum „auslaufen“ mitzulaufen. Dementsprechend hatte Olaf Kelterborn eine großartige Unterstützung und konnte seinen persönlichen Zeitplan, trotz des warmen Wetters, umsetzen. „Vielen Dank an Sascha dafür, das war eine irgendwie verrückte, aber total schöne Aktion im Sinne des Teamgeistes“, so Olaf nach dem 7,5 km Lauf.

Im Ziel stand letzten Endes eine Zeit von 3:42:44 Std zu Buche, womit in der Gesamtwertung Platz 8 und in der Mixedwertung Rang 4 erreicht werden konnte. Glücklich und zufrieden wurden noch ein paar Mannschaftsfotos gemacht und bereits festgelegt, dass im Jahr 2023 definitiv wieder mindestens eine Staffel gemeldet wird: „Solche Teamevents sind einfach klasse und für Jeden immer eine große Motivation alles zu geben, dementsprechend hatten wir Vier heute auch jede Menge Spaß“, fasste es Kristin Fricke zutreffend zusammen.

Ebenfalls glücklich strahlend erlebte man an einem anderen Ort, nämlich in Sarstedt bei Hannover, den Bremer Top-Läufer Sebastian Kohlwes. Er hatte sich dieses Mal einen Bahnwettkampf vorgenommen um seine Tempoqualitäten über 3.000 Meter unter Beweis zu stellen. Das sehr stark besetzte Teilnehmerfeld spielte ihm dabei sehr gut in die Karten, denn die vorderen Läufer waren sich schnell einig und wechselten sich in der Tempoarbeit ab, so dass Jeder für sich auch etwas Kräfte im Windschatten sparen konnte. Die bisherige Bestzeit von Sebastian lag mit 8:58 min knapp unter der 9-Minuten-Marke und genau diese Bestzeit sollte am Wochenende fallen. Gepusht von den Anfeuerungen am Rand überquerte Sebastian Kohlwes nach 8:53,18 min die Ziellinie und war super zufrieden mit diesem Wettkampf: „Klar, es war warm, aber dafür war die Streckendistanz heute nicht so lang. Ich habe auch von den windstillen Bedingungen profitieren können. Alles in allem hat es toll geklappt und ich bin mehr als zufrieden“, so Sebastian im Ziel.

Deutlich länger unterwegs war Uwe Waldhaus, der beim 34. Möhneseepokallauf über 30 Kilometer gemeldet hatte. In seiner „Heimat“ war es für den Werderaner etwas ganz Besonderes an den Start zu gehen, dementsprechend motiviert legte er los und hielt das Tempo bis km 13 in einer kleinen Führungsgruppe auch sehr gut mit. Dann allerdings musste er etwas abreißen lassen und überlegte nach der ersten Runde angesichts des Wetters auch „ernsthaft ob es Sinn macht heute durchzulaufen“. Die zu dem Zeitpunkt gute Platzierung motivierte ihn allerdings weiterzumachen, so dass er sich nochmal in die zweite Runde begab. Auch diese meisterte der Werderaner, trotz einiger Krämpfe und Gehpausen, und belegte im Ziel den 4. Platz der Gesamtwertung sowie Platz 1 seiner Altersklasse M40. Im Ziel war er glücklich, gab aber auch zu, dass es „heute ein mentaler Sieg für mich persönlich war. Ob es gesundheitlich schlau war so viele Kilometer bei der Hitze zu laufen lass ich lieber dahingestellt“, so Uwe Waldhaus.