Vier DM-Normen in Arsten geknackt

20.06.2022: (OK) - Werders Bahnathleten hatten am vergangenen Wochenende ausnahmsweise Mal keine längere Anreise vor sich, denn sie gingen vor Ort auf der Sportanlage in Bremen Obervieland an den Start, und dies sogar äußerst erfolgreich. Außerdem waren drei Langläufer unterwegs, in Lüneburg beim Ultra-Lauf sowie in Haren beim Citylauf über 10 Kilometer.

Zunächst der Blick nach Bremen. Bei bewölktem Himmel, aber angenehmen Temperaturen, waren es vor allem die Sprinterinnen, die auf verschiedenen Strecken und in diversen Altersklassen beim Hermann-Dressel-Cup für Erfolge sorgten. Den Anfang machte Sandy Sakyi im 100m Sprint der weiblichen U18. Im ersten Zeitlauf sprintete sie der Konkurrenz förmlich davon und überquerte die Ziellinie in neuer persönlicher Bestzeit von 12,47 sec, gleichbedeutend mit der DM-Quali Norm für die Jugend-Titelkämpfe Mitte Juli in Ulm. Doch damit nicht genug, denn auch der 4x100m Staffel der U23, der Sandy als Schlussläuferin angehört, gelang auf der Anlage in Obervieland in 48,19 sec die Qualifikationszeit für die U23-DM in Bochum-Wattenscheid. Für das Quartett, welches in der Besetzung Zoe Gercken, Tatjana Gerbrandt, Theresa Stein und Sandy Sakyi antrat, lag die Normzeit bei exakt 49,00 Sekunden, welche sie bei ihrem Rennen in Bremen deutlich unterbieten konnten.

Motiviert von diesem Ergebnis legte Tatjana Gerbrandt auch bei ihrem Einzelstart nach und sprintete über 100 Meter in 12,30 sec so schnell wie bisher noch nie zuvor ins Ziel. Die DM-Norm für die U20 Meisterschaften war perfekt und die Freude von Sprinttrainer Andrei Fabrizius entsprechend groß: „Es ist heute alles super aufgegangen was wir uns vorgenommen haben. Erfreulich und toll ist es, wenn sich die Athletinnen mit Bestzeiten und DM-Normen selbst belohnen können, das hat geklappt und dementsprechend können heute alle glücklich nach Hause fahren.“

Ebenfalls glücklich strahlte Joanna Otoko als sie im Finale über 100m Hürden der U20 nach 14,96 sec im Ziel ankam. Noch nie zuvor gelang ihr ein solch schnelles Rennen und das sollte belohnt werden, denn die DM-Norm der U20, die bei 15,20 sec liegt, unterbot die Werderanerin deutlich, so dass auch sie sich auf einen Start in Ulm freuen kann.

Keine DM-Normen, aber persönliche Bestzeiten, und das gleich bei beiden Starts, erreichte Pharell Okoduwa. Der U20-Sprinter zeigte sowohl über 100 Meter als auch über 200 Meter was in ihm steckt und erreichte sehr gute Zeiten von 11,48 sec sowie 23,46 sec.   

In der U18 lief Louis Okoduwa, ebenfalls über 100 Meter, zu einer neuen persönlichen Bestzeit von 12,04 sec und nähert sich damit langsam aber sicher der 12-Sekunden Grenze. Sein Mannschaftskollege Julius Baumbach absolvierte derweil die komplette Stadionrunde von 400 Metern und erreichte in 53,23 sec eine neue Saisonbestzeit. Die gleiche Strecke, allerdings zusätzlich mit Hürden gespickt, meisterten Luca Grunwald (59,57 sec) und Felix Liesegang (1:03,40 min), die in ihrer Altersklasse (U18) damit nicht zu schlagen waren. Bei den Männern erreichten Lasse Spohler in 51,93 sec und Rasmus Klamka in 53,42 sec über 400m ebenfalls die Plätze 1 und 2.

Neben den Bahnathleten gingen am vergangenen Wochenende auch wieder drei Langläufer:innen an den Start. Tanja Spiekermann und Birte Bernhardt hatten es dabei ganz besonders schwer, denn sie starteten am Samstag bei mehr als 30 Grad im Schatten beim Lüneburger Heidelauf. Das Ultra-Rennen, welches über eine Distanz von 100 Kilometern führte, war gerade deshalb so schwer, weil es beim Lauf durch die Heidelandschaft so gut wie gar keine schattigen Abschnitte gibt. Dementsprechend schwer fiel es den Läuferinnen und Läufern. Tanja Spiekermann erwischte allerdings einen guten Tag und schaffte es tatsächlich sich mit einem tollen Tempo bis zum Ende durchzukämpfen. Nach 10:03:49 Std kam sie mit über einer Stunde Vorsprung auf die zweitplatzierte Frau unter tosendem Applaus der Zuschauer als Siegerin der Frauen und Achte der Gesamtwertung im Ziel an. Birte Bernhardt musste den Bedingungen allerdings Tribut zollen und das Rennen nach absolvierten 70 Kilometern aufgeben, was ihr sichtlich schwerfiel: „Nach über 60 Marathon- und Ultraläufen zum ersten Mal einen Lauf nicht zu Ende bringen zu können tut mir schon weh, allerdings ging es heute einfach nicht mehr, die Hitze war kaum noch auszuhalten. Und wenn ich mir die Ergebnisse so anschaue, dann bin ich damit alles andere als alleine, denn von den gemeldeten 150 Läuferinnen und Läufern kamen heute nur 69 im Ziel an“, so Bernhardt.  

Eine deutlich kürzere Strecke, dafür umso schneller, absolvierte Sascha Böttcher beim Citylauf in Haren. Der Werderaner ging auf der Hauptstrecke, den 10 Kilometern, an den Start und gab von Beginn an mächtig Gas. Mit einem Temposchnitt von deutlich unter 4 Minuten pro Kilometer lief Sascha zu einer neuen persönlichen Bestzeit von 38:19 min und erreichte damit einen tollen zweiten Platz in der M40 Wertung. Auch in der Gesamtwertung blieb er als Sechster souverän in den Top-10, ein toller Erfolg und ein hervorragender Schlusspunkt für das erneut sehr erfolgreiche grün-weiße Wochenende.