Linne liefert dank ärztlicher Hilfe

28.06.2021: (Weser Kurier 28.06.2021 / Sport Seite 24 / Marc Gogol) - Die Athleten des SV Werder kehrten mit gemischten Gefühlen von den Deutschen Meisterschaften der U23-Junioren zurück

Es war die letzte Disziplin dieser Deutschen U23-Leichtathletik-Meisterschaften in Koblenz. Das 200 Meter-Finale der Junioren sorgte bei Werders Sportwart Andrei Fabrizius dann doch für einen versöhnlichen Abschluss beim Betrachten der Ergebnisse seiner vierköpfigen Athleten-Delegation. In diesem 200-Meter-Finale holte sich nämlich Fabian Linne in 21,70 Sekunden Platz fünf, nachdem am Vortag Rene Rumpf über die 100 Meter in 10,89 Sekunden Achter geworden war.

Andrei Fabrizius hatte sich auch von Wiebke Oelgardt im Speerwurf und Lars Keffel im Stabhochsprung vordere Platzierungen erhofft, Oelgardt und Keffel konnten jedoch nicht liefern. Dafür lieferte ganz am Ende Fabian Linne, der von Dr. Alberto Schek von Werders „Medical Partner“, der Paracelsus Klinik, drei Wochen lang fast täglich auf diese Titelkämpfe vorbereitet worden war.

„Dr. Schek gebührt unser Dank, er hat es ermöglicht, dass Fabian heute überhaupt im Finale stand und Platz fünf geholt hat“, sagte Andrei Fabrizius. Nachdem Werders Top-Sprinter im Vorlauf (21,85) noch ein wenig auf seinen verletzten Beuger achtete, ging der Bremer das Finale aggressiver an. Lediglich hinten raus merkte man ihm noch den Trainingsrückstand an. Dass die Norm für die U23-EM von 20,90 Sekunden nicht machbar war, lag letztlich auch an den laut Andrei Fabrizius „unkontrollierbaren Winden“. Werders zweites Sprint-Ass Rene Rumpf hatte bereits am ersten Meisterschaftstag sein Highlight. Mit Saisonbestzeit von 10,67 Sekunden im Halbfinale über 100 Meter zog er klar in den Endlauf ein, dort hatte er dann seine Nerven jedoch nicht mehr vollends im
Griff und wurde fest. Dennoch stellt der achte DM-Rang in Saisonbestzeit für Rene Rumpf ein klasse Ergebnis dar. Über 200 Meter verpasste der Bremer das Finale in 21,92 Sekunden dann auch aufgrund von 1,3 Meter pro Sekunde Gegenwind.

In den technischen Disziplinen erlebten die beiden Starter des SV Werder zwei Enttäuschungen. Im Stabhochsprung gelang Lars Keffel kein gültiger Versuch, und im Speerwurf kam Wiebke Oelgardt nicht über 40,42 Meter und den elften Rang hinaus. Lars Keffel, der neben zwei weiteren Athleten
vom Bundestrainer nach Koblenz eingeladen worden war, ohne dass sie vorher die Qualifikationsnorm von 4,90 Metern gesprungen waren, haderte mit seinem Anlauf, den er nicht konstant an seinen Absprungpunkt bringen konnte. Somit gab es bereits bei der Anfangshöhe von 4,60 Metern drei ungültige Versuche zu notieren. „Lars ist nicht richtig in den Wettkampf hineingekommen“, berichtete Landestrainer Lars Czekalla. Dennoch freute sich das Duo Keffel/Czekalla, mal wieder bei einer Deutschen Meisterschaft dabeigewesen zu sein. Für Lars Keffel steht nun weiterhin die Saisonbestleistung von 4,80 Metern, gesprungen beim Hermann-Dressel-
Cup des Bremer LT, zu Buche, die er im Saisonverlauf nun noch steigern möchte.

Für Wiebke Oelgardt gibt es gleich am kommenden Wochenende bei den Norddeutschen Meisterschaften im Siebenkampf die Möglichkeit, diesen DM-Auftritt vergessen zu machen. Nach einem knapp übergetretenen ersten Versuch hatte auch die junge Werderanerin Anlaufschwierigkeiten und konnte ihr Minimalziel, den Endkampf und eine Saisonbestleistung
um die 45 Meter, nicht realisieren. „Es passte nicht zusammen, und der Wurf verpuffte dann“, zitierte Vater und Betreuer Enrico Oelgardt den Wettkampfkommentar seiner Tochter. Die konzentriert sich nun auf den Siebenkampf, die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften stehen Ende August in Wesel an.